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FPGA DVB-S Encoder
Die Idee ist, einen DVB-S-Encoder in VHDL zu realisieren.
Links / Referenzen
Schnittstellen
- Schnittstelle zum PC: Ethernet (UDP)
- Schnittstelle zum I/Q-Modulator: 2xDAC
Komponenten
Die geplante Komponentenstruktur wurde in KiCAD erstellt, was bei der Planung ungemein hilft:
Designfragen:
- Können die FrameSync-Eingänge einfach durch den Reset ersetzt werden / sind sie notwendig?
Bis nach dem Interleaver ist die Struktur byteweise, danach arbeitet sie bit-seriell. Die Pipeline muss vor dem RS-Encoder aller 188 Byte angehalten werden können, damit der RS-Encoder seine sechs Paritätsbytes einschieben kann. Die Spezifikation jedes Einzelmoduls ist im Git-Repository zu finden.
Berechnung Bitrate des MPEG2-TS
- gegeben: Symbolrate 4,5 MSym/s
- QPSK, also 2 Bit pro Symbol
- aber: aus Faltungskodierer kommen 2 Bit pro Datenbit
- d.h.: 2×4,5Mbit/s Datenstrom am Ausgang
- Durch Puncturing: Weglassen von Datenbits, damit geringere Bitrate
- z.B. 2/3
- 3 Ausgangsbits pro 2 Datenbits
- Redundanz bedeutet Faktor 2
- also: pro Datenbit 0,75 Ausgangsbits
- 4,5 Mbit/s / 0,75 = 6 MBit/s
- RS erzeugt aus 188 Byte immer 204 Byte
- Geringere Nutzdatenrate, Faktor 188/204 = 0,921…
- 6 Mbit/s * 0,921 = 5,529 Mbit/s
- Also Gesamtechnung: Sendebitrate / Bit pro Symbol / Puncturing factor * RS-Faktor
Bei Weglassen des Puncturing (Code Rate 1/2) ist die Sendesymbolrate (=Bitrate nach RS) ein ganzzahliger Teiler der Systemfrequenz. Die Bitrate des TS errechnet sich nur durch Multiplikation mit dem Reed-Solomon-Overhead-Faktor. Folgende Tabelle fasst erreichbare Datenraten bei 50MHz Systemtakt zusammen.
Clock-Divider | Brutto-Datenrate | Netto-(TS)-Datenrate |
---|---|---|
1 | 50 MSym/s | 46,08 MBit/s |
2 | 25 MSym/s | 23,04 MBit/s |
3 | 16,67 MSym/s | 15,36 MBit/s |
4 | 12,5 MSym/s | 11,51 MBit/s |
5 | 10 MSym/s | 9,22 MBit/s |
6 | 8,33 MSym/s | 7,68 MBit/s |
7 | 7,14 MSym/s | 6,58 MBit/s |
8 | 6,25 MSym/s | 6,76 MBit/s |
Es muss bedacht werden: Der Interpolator am Ausgang (der zur Entlastung der Anforderungen des Ausgangsfilters vorhanden mindestens mit Faktor 2 interpolieren sollte) verhindert das Verwenden von 1 als Divider. Außerdem muss der RRC-Filter seine Operationen möglicherweise serialisieren, sodass mehrere Takte für die Berechnung eines gefilterten Wertes notwendig sind. Anhaltspunkt: gr-dvbs verwendet bei Samplerate = 2*Symbolrate eine Filterlänge von 20 Taps.
Netzwerkprotokoll
Eine aufwendige Stack-Implementierung soll vermieden werden - diese Aufgabe könnte später mal ein IP-Stack übernehmen. Im Moment ist es wichtig, eine stabile, Datenflusskontrollierte Verbindung in den FPGA aufzubauen. Es wird daher eine einfache Zwei-Wege-Kommunikation definiert.
Allgemeiner Paketaufbau:
Ethernet-Header | IP-Header | UDP-Header | UDP-Daten | Ethernet-Footer |
Folgende Anforderungen werden spezifiziert:
- Im Ethernet-Header sollen beliebige Quellen- und Ziel-MAC-Adresse stehen dürfen
- Im IP-Header sollen beliebige Ziel- und Quell-Adressen stehen dürfen - kein Feld wird überprüft
- Im UDP-Header wird der Ziel-Port überprüft. Die Länge kann optional überprüft werden
- Das Längen-Feld aller Protokollebenen wird ignoriert
- Zum Senden werden feste (vorher definierte) Pakete mit vorher berechneten Checksummen genutzt.
Pakete PC -> FPGA
- UDP-Pakete, Ziel-Port 40000
- Payload: 7*188 Byte Daten (7 MPEG-Frames)
- optional: variable Länge, kann vom FPGA überprüft werden
Pakete FPGA -> PC
- UDP-Pakete, Ziel-Port 40001
- Payload: 1 Byte
- 0x00: FIFO hat unteren Schwellwert erreicht - Datenrate erhöhen
- 0x01: FIFO hat oberen Schwellwert erreicht - Datenrate erniedrigen
- 0x02: FIFO hat normalen Füllstand erreicht
- 0x02: (optional) FIFO ist leer, einmalig
- 0x03: (optional) FIFO ist voll, einmalig
Pakete werden nicht wiederholt, bevor die entsprechende Bedingung nicht verlassen wurde.